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hat als erster aufmerksam gemacht
anno 1724 der um die heilige Quelle höchst verdiente
Ph Seipius D(octor) ?
Die Dunsthöhle liegt auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs, in dem Buntsandstein gebrochen wurde. Kamen die Steinbrucharbeiter in eine bestimmte Tiefe, bemerkten Sie einen "Dunst", von dem sie
ohnmächtig wurden. In der Grube fand man immer wieder tote Vögel und anderes Getier. Als der Pyrmonter Brunnenarzt Dr. Johann Philipp Seip 1712 nach Pyrmont kam ging er diesen Erscheinungen nach. Er
kam zu dem Ergebnis, dass es sich um Schwefeldunst handele (Kohlendioxid war noch nicht bekannt). Seip hatte in Selbstversuchen durch "wiederholtes Schwitzen und Einziehung des Schwefeldunstes in der
Grube" festgestellt, "dass von giftigem Wesen nicht das allergeringste darinnen." Mit Genehmigung des Fürsten Friedrich Anton Ulrich zu Waldeck und Pyrmont ließ er dort für Kurgäste ein "trockenes
Schweißbad" einrichten.
Schon damals berichteten die Leute aller Schichten "von guter Besserung und Hülfe gegen Geschwulst der Füße, Gichtschmerzen, Steifigkeit der Glieder" und Linderung anderer Leiden.
Hier in der Dunsthöhle tritt das CO2-Gas trocken aus. Das Gas dringt durch die Risse und Gesteinsklüfte der Quellspalte an die Oberfläche. Das merkwürdige Verhalten des CO2-Gases hat seit Seip bis
heute die Besucher immer wieder beeindruckt. Es ist eineinhalb mal schwerer als Luft, bleibt daher in der Grube liegen und reagierte hauptsächlich auf die Lufttemperatur und den Luftdruck.
Im CO2-Gas bekommt man ein Wärmegefühl. Dabei ist die Temperatur des Gases in der Dunsthöhle im Sommer bei hohen Lufttemperaturen deutlich kühler (Beispiel: +31°C Luft, aber +16°C CO2). Im Winter
ist es dagegen umgekehrt (-1,2°C Luft, +2,1°C CO2). Das Wärmegefühl, welches das Gas verursacht - auch wenn es im Sommer kälter ist als die Luft - ist auf die durchblutungsfördernde Wirkung des
CO2-Gases zurück zuführen.
Seit mehr als 200 Jahren werden in der Höhle Experimente mit brennenden Kerzen, Seifenblasen durchgeführt.
Dass es sich aber nicht nur für Vorführungen eignet, sondern ein Heilgas ist, haben viel Kurgäste am eigenen Leibe erleben können. Das Staatsbad Pyrmont bietet sie für folgende Indikationen an:
Störungen der peripheren Durchblutung, Hypertonie und Coronarinsuffizienz, allergische Erkrankungen (Asthma, Ekzem); schlecht heilende Wunden kommen zur Abheilung.
Hier der Eingang zur Dunsthöhle
Quellenangabe: Staatsbad-Pyrmont.de